Achtung: Aktuell sind aufgrund der unsicheren politischen und sozialen Lage im Norden Ghanas keine Entsendungen für den Jahrgang 2024/2025 möglich.
Das Feeding Center, in dem die Freiwilligen in Ghana arbeiten, lässt sich nur schwer mit deutschen Institutionen vergleichen. Am besten stellt man sich eine Mischung aus Nachmittagsbetreuung in der Schule und offener Kinder- und Jugendarbeit vor. Eine Gruppe von ca. 30 Halbwaisen und Waisenkindern, die bei Verwandten in Nalerigu wohnen, bekommt im Feeding Center eine warme Mahlzeit nach der Schule. Die restliche Zeit bis zum Sonnenuntergang wird gespielt und gemalt, Slackline gelaufen und Salto geübt, gelacht, geredet und gestritten. In dieser freien Zeit kommen immer noch weitere Kinder aus der Umgebung dazu, manche der Feeding Center Kinder, vor allem die älteren, müssen direkt nach dem Essen schon wieder gehen, da sie im Haushalt helfen müssen. Den Freiwilligen stehen hier alle Möglichkeiten offen sich kreativ einzubringen und eigene Ideen umzusetzen. So gab es in den letzten Jahren Web- und Häkelangebote und einen kleinen Chor. Das Feeding Center hat kein eigenes Haus, alles spielt sich im und um den Hof von Joseph, einem Pfarrer in Nalerigu, ab, der gleichzeitig Gründer des Feeding Centers ist.
Als Freiwillige oder Freiwilliger ist man oft in der „Zuhörerrolle“, die Kinder erzählen vieles aus ihrem Leben, Schönes, Lustiges, aber immer wieder gibt es auch Berichte von Problemen aus der Familie oder dem Umfeld.
Am Vormittag arbeiten die Freiwilligen in einem Schulzentrum Nalerigus. Von Kindergarten bis Klasse 9 ist hier alles vertreten. Die Idee ist, dass die Freiwilligen die Lehrkräfte im Unterricht unterstützen. Das Unterrichtsfach ist frei wählbar, je nach Neigung und Interesse der Freiwilligen. Teil der Tätigkeit ist auch das Vorbereiten von Teilen des Unterrichts, Kontrolle von Hausaufgaben, Klassenarbeiten erstellen und das Korrigieren – alles in Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen vor Ort. Das alles stellt, vor allem zu Beginn des Freiwilligendienstes, eine große Herausforderung dar. Mithilfe der Schulleitung und den Kollegen vor Ort lassen sich im Regelfall Lösungen finden. Die Schule arbeitet schon viele Jahre mit evivo zusammen und kennt die Problematiken, die eigentlich alle der Freiwilligen anfangs erleben und ist gerne bereit weiterzuhelfen. Die ghanaischen Süd-Nord Freiwilligen der letzten Jahre arbeiten auch an der Schule, gerade sie verstehen die Schwierigkeiten der deutschen Freiwilligen und haben ein offenes Ohr für sie.
Freitags gibt es außerdem die Möglichkeit eine AG anzubieten. Auch hier gibt es außer dem zeitlichen Rahmen keine Grenzen. Diese AG muss auch nicht mit dem Schuljahresbeginn starten, vielmehr ist es besser sich erst im Feeding Center, der „Lehrerrolle“ und Nalerigu im Allgemeinen einzugewöhnen. Diese AG ist auch keine Pflicht, die Schule und besonders die Schüler*innen freuen sich aber, wenn etwas zustande kommt.
Die Schule ist von der Gastfamilie aus mit dem Fahrrad gut zu erreichen, vor Ort gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten Mittag zu essen.
Die Freiwilligen leben in Nalerigu in einer Gastfamilie, mit der evivo seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Die Familie ist eine wohlhabende Familie in Nalerigu, das bedeutet es gibt einen Gasherd, eine Waschmaschine, eine Wasserpumpe, eine Dusche, einen Kühlschrank und fließendes Trinkwasser. Das alles sind für Nalerigu Besonderheiten. In der Gastfamilie gilt: Alles kann, (fast) nichts muss. Von den Freiwilligen wird erwartet sich in die Familie einzugliedern, was auch bedeutet sich an Familienregeln zu halten oder sich im Haushalt mit einzubringen, eine Gastfamilie ist eben kein Hotel. Aber in einer Gastfamilie kann man auch mehr erleben und lernen. Von Kochen über Fufu stampfen, Mampruli lernen (der Sprache die neben Englisch in Nalerigu gesprochen wird), sämtliche Verwandte und Freunde der Familie, die für lang oder kurz zu Besuch sind, viele der ungeschriebenen Gesetzte in Ghana und vieles vieles mehr.
Baby, die Gastmutter, arbeitet seit ihrer Jugend mit und für Menschen aus westlichen Ländern. Das bedeutet, sie weiß um die kulturelle Umstellung in der Anfangszeit und hat immer gute Tipps und Hilfestellungen parat.
Unsere Freiwilligen in Nalerigu, Ghana:
(verlinkt sind die privaten Blogs der Freiwilligen)
Markus und Leonardo (2019/2020)
Adrian und Gesche (2018/2019)
Marlen und Nils (2017/2018)
Mattis und Julius (2016/2017)
Felicitas und Jakob (2015/2016)
Teresa und Charlotte (2014/2015)
Thomas und Gregor (2013/2014)